Schauermärchen in Freudenberg im Zeitgeschehen

June 6th, 2024

Schade, dass in Freudenberg im Zeitgeschehen so einseitig über die Corona-Zeit berichtet wird. Sogar für ein richtiges Schauermärchen ist Platz.

So schlimm?

Gestern bekam ich das Magazin «Freudenberg im Zeitgeschehen» in die Hände. CDU-Urgestein Bernd Brandemann beschrieb darin auf vielen Seiten, dass – so wie die ganze Welt – auch Freudenberg nur mit knapper Not, aber wegen des klugen und umsichtigen Handelns der politisch Verantwortlichen am Ende erfolgreich der schlimmen Bedrohung durch die schreckliche COVID-19-Pandemie widerstanden habe. Kronzeuge war dem CDU-Mann der amerikanische Präsident Joe Biden, der erklärt hatte, Corona habe in den USA größere Lücken in die Familien gerissen als beide Weltkriege und der Vietnam-Krieg zusammen: ein Schauermärchen!

Ein Schauermärchen!

Was soll der Bezug auf Biden? Geht es darum, das Virus als größten Killer der jüngeren Geschichte erscheinen zu lassen? Die Sterbefallzahlen geben das jedenfalls nicht her! Auch in Bergamo waren die Sterbefälle nicht höher als bei manch anderer Grippewellen in Italien, und außerdem: Wer auch nur annähernd eine Vorstellung davon hat, wie viele gefallene Soldaten und getötete Zivilisten in den beiden Weltkriegen zu beklagen waren, besonders in Europa, wie viele Eltern ihre Söhne betrauern mussten, und wie viele Familien alle männlichen Nachkommen verloren, der kann über so einen Text nur angewidert den Kopf schütteln.

Auf Parteilinie

Offenbar ging es Bernd Brandemann darum, kritische Nachfragen erst gar nicht aufkommen zu lassen: Den Impfstoff, der nachweislich weder vor Ansteckung noch vor Übertragung schützt, bezeichnet er als hochwirksam. Beim Lesen seines Artikels bekommt man den Eindruck, das Handeln seiner Parteifreunde und später der Ampel war alternativlos. Man kennt das von der CDU.

Es ist ein politischer Text mit ein paar schlecht eingeordneten Zahlen aus der Stadt Freudenberg und dem Kreisgebiet. Das macht ihn zwar zu einem Zeitdokument, aber nicht so, wie sich die Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine das vorgestellt hat. Es ist ein Dokument der Ignoranz und des Beharrens auf einer einmal vorgegebenen Parteilinie, denn die Partei hat schließlich immer recht.

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