Die Würde des Menschen ist unantastbar

October 16th, 2022

Die Würde des Menschen ist unantastbar, aber plötzlich kommt der Staat auch der der Mitte der Gesellschaft autoritär; eine völlig neue Erfahrung, und viele ordnen sich ohne zu zögern unter. Ein Bruch im eingeübten Zusammenleben ist die Folge: Eine Minderheit flüchtet sich in Verschwörungstheorien, andere sehen sich als Wächter von Wissenschaft und Moral. Die vergangenen 2 Jahre hat jeder anders erlebt. Hier sind meine Erfahrungen und auch ein paar theologische Reflexionen.

Der Staat drängt mit allen Mitteln zur Impfung

Plötzlich geht es der Mittelschicht an den Kragen: Der Staat wird übergriffig. Er drängt zur Impfung und schreckt dabei auch vor schroffer Diskriminierung nicht zurück: Wen darf ich treffen, mit wem darf ich in den eigenen vier Wänden Weihnachten feiern? Plötzlich regelt das der Staat. Wer sich nicht fügt, wird zum Außenseiter, zum Störer, sogar zum Nazi erklärt.

Wer einen sozialen Abstieg erlitten hat und auf staatliche Hilfe angewiesen ist, muss spätestens seit der Regierung Schröder seine persönlichen Verhältnisse offenbaren: Druck und Kontrolle bestimmen den Alltag: Was besitze ich und mit wem lebe ich zusammen? Wie groß ist meine Wohnung, und wer könnte mich sonst noch unterstützen? Wer vom Staat eine Leistung haben will, mag sein ganzes Leben lang in die Sozialpflichtversicherung (so hieß sie ehrlicherweise in der DDR) eingezahlt haben, aber im Falle des Falles bleibt keinerlei Selbstbestimmung mehr: Man ist dem Staat vollkommen ausgeliefert und muss am Ende sogar Haus und Hof verkaufen, nur um ein klein wenig davon zurückzubekommen. Zusätzlich ist der soziale Ausgrenzung sicher: Schlaumeier, Trittbrettfahrer, Schmarotzer, Faulenzer. Da lebt einer auf Kosten der Allgemeinheit. Die Mittlschicht hat von dieser Ungerechtigkeit selbstverständlich gewusst, aber nur mit den Schultern gezuckt. Jetzt ist sie selbst, jetzt sind wir an der Reihe.

Hilflosigkeit ist das neue Lebensgefühl

Heute bläst der woke Zeitgeist jedem, dem die notwendigen finanziellen Mittel zum Aussteigen fehlen, aus vollen Backen ins Gesicht. Sozial und liberal gehören schlichtweg zusammen, was nun auch die Mittelschicht schmerzlich erfahren hat. Das gemeinsame Lebensgefühl, unabhängig vom Impfstatus ist: Man fühlt sich wie ein kleines Rädchen in einem Getriebe, dessen Motor stottert. Das Vertrauen in die Politik ist verloren gegangen, und ganz offensichtlich haben die etablierten Parteifunktionäre längst kein Vertrauen mehr in ihre Wähler. Das autoritäre Gebaren dieser Leute in der Corona-Zeit sprach Bände. Es herrscht Hilflosigkeit auf beiden Seiten. Kein Wunder, dass es hier wie dort zu Radikalisierungen kommt. Während sich die einen in Verschwörungstheorien flüchten, spielen sich die anderen als Weltenretter auf.

Riss mitten durch die Gesellschaft

Die neuen Radikalisierungen sind aber keineswegs auf Querdenker und Grüne beschränkt: Inzwischen gehen viele Risse durch die Gesellschaft. Der Zusammenhalt schwindet, und Einzelinteressen werden lautstark und ohne Rücksicht auf Verluste vertreten. Das betrifft die Gesellschaft als Ganzes wie auch Teile von ihr: Parteien, Verbände, Interessensgruppen, Familien.

Versöhnte Verschiedenheit in meiner Kirchengemeinde

In meiner lutherischen Kirchengemeinde habe ich die Corona-Zeit völlig anders erlebt: Es spielte nie eine Rolle, ob sich jemand impfen ließ oder nicht. Ich selbst bin Mitglied des Kirchenvorstands und hatte mich anfänglich etwas zurückgehalten, weil ich nicht in eigener Sache reden wollte. Es stellte sich aber schnell heraus, dass es noch andere nicht geimpfte Gemeindeglieder gab, und dass diese sehr persönliche Entscheidung für niemanden ein Stein des Anstoßes war. Unser Pfarrer, Jens Wittenberg, las in mancher Predigt dem Staat die Leviten und nahm so das kirchliche Wächteramt wahr. Chapeau!

Eucharistie in der St. Christophorusgemeinde, Siegen

Mich hat der lutherische Realismus mit seiner klaren Orientierung am Evangelium vor jeder Form der Radikalisierung und des Verschwörungsdenkens bewahrt und vor allem davor, die Hoffnung zu verlieren. Ohne den Rückhalt der Kirche wäre ich ohne Zweifel schlechter durch diese gesellschaftlich konfliktreiche Zeit gekommen.

Resümee

Ich bin relativ spät zu einem Widerständler geworden. Andere hatten die Zeichen der Zeit früher erkannt. Ich wurde erst im Spätsommer 2021 mit dem Fakt konfrontiert, dass politischer Druck und vermeintlich kluge Überheblichkeit einen Keil in die Gesellschaft trieben. Wie konnte es dazu kommen? Ich verstehe die (geschürte) Angst vor der Ansteckung mit einem angeblich neuen und gefährlichen Virus. Aber wir weniger Ängstlichen waren nicht die Buhmänner, zu denen wir gemacht wurden. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, meine lutherische Nüchternheit – und sicherlich auch meine (krypto-)anglikanische Art zu denken – lassen mich zunächst nach gesellschaftlichen Trends suchen. Was treibt die Menschen an, welche Denkweisen bestimmen ihr Handeln? Ich suche nicht zuerst nach Akteueren, sondern nach Motiven. Das Virus als solches war kein Code, keine verschlüsselte Botschaft, darin stimme ich mit N. T. Wright überein. Es war unser Umgang damit, der eine Botschaft war, an uns selbst und an andere: Wo stehen wir gesellschaftlich?

Die Mitte der Gesellschaft wird plötzlich mit Maßnahmen konfrontiert, die neu und unheimlich sind; und die einen passen sich an – extrem sogar! -, während die anderen rebellieren. In beiden Lagern kommt es zu Radikalisierungen. Die Angepassten werden wütend auf die Widerständler, und diese wiederum, betrachten die Angepassten als Teil des Problems. Ich habe ganz klar zu den Rebellen gehört und die Erfahrung gemacht, dass sich sogar langjährige Freundschaften in Luft auflösen. Das liegt zum Teil auch an mir, aber eben nicht nur. Es liegt auch an jenen, die überhaupt kein Verständnis für mich und meine Position aufbringen. Einige werden beleidigend. So kommen wir nicht mehr zusammen.

In Krisenzeiten besinnen wir uns auf uns selbst, auf unsere Träume und Hoffnungen, und jeder fragt sich, was ihm wichtig ist und ihn ausmacht. Selbstverständlich suchen wir nach dem Schulterschluss mit Gleichgesinnten; einige dieser Begegnungen bleiben flüchtig, andere vertiefen sich. Alte Selbstverständlichkeiten zerbröseln, manche Beziehung geht in die Brüche. Wichtig ist, ehrlich mit sich selbst zu sein und Schmerz zuzulassen. Jede Krise bietet die Gelegenheit der Neuorientierung, die damit beginnt, Verkrampfungen zu lösen und mit sich selbst ins Reine zu kommen – und mit Gott, wie ich als Theologe hinzusetze. Ohne Vergebung gibt es keine Erneuerung. Eine Krise ist erst dann vorbei, wenn die Zukunft wieder offen und gestaltbar erscheint. Es gibt kein Zurück, niemals. Wichtig ist, nach vorne zu schauen und nach vorne zu gehen. Mit geistiger Selbstisolation erreicht man nichts, weder alleine noch in Gemeinschaft mit anderen Selbstisolierten. Gerade als Christ weiß man, der Mensch ist kein Welterklärer, er kann aber zu einem Weltverbesserer werden, wenn er die Selbstisolation überwindet und mit Gottvertrauen auf andere zugeht. Dazu gehören auch Klage und Protest, denn wir wissen, »dass die ganze Schöpfung […] seufzt und in Wehen liegt« (Römer 8,22).

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8 thoughts on “Die Würde des Menschen ist unantastbar

  1. In Strecken muß ich widersprechen. Beim Autokorso gibt´s nach wie vor keine Parteienwerbung, weder AfD noch Basis sind Themen der Veranstaltung. Corona Wahnsinn hingegen ist nach wie vor zentrales Thema, auch im Audio und auf den mittlerweile an Hängern mitgeführten Plakaten. In der Telegram Gruppe ist die Originalaussage von Henning Zoz “Kein Parteigedöns in der Gruppe”. In der Chatgruppe kann freilich jeder posten, unabhängig von der Sinnhaftigkeit seiner Aussagen bzw. Posts.Neben Corona werden beim Autokorso die Themen angesprochen, daß wir keinen Atomkrieg wollen, überhaupt keinen Krieg, daß wir es für eine Frechheit erachten, wenn die sog. Regierung uns erzählen will, die Russen hätten ihre eigene Pipeline gesprengt, daß wir gegen Kriegsgebaren und Wirtschaftskrieg gegen Rußland sind…Für meine Begriffe würdest Du nach wie vor sehr gut zum Autokorso passen. Und “Der Olli”…nachdem ich rein zufällig erfahren habe, wer das eigentlich ist, und die Welt ist ein Dorf, der Hickengrund ein Kuhdorf, nee, will ich nix zu verlautbaren. Vergiß es einfach. Gruß, Dein ehemaliger Schulkamerad aus Grundschultagen.

    • Stimmt, ich habe mich in dem Punkt korrigiert. Aber ich finde, das Ziel der Sichtbarkeit ist erreicht worden, und dadurch ist die Möglichkeit, außerhalb der eigenen Bubble politisch auf sich aufmerksam zu machen, wieder gegeben. Ich erachte das als großen Erfolg. Wir haben diese Zeit gemeinsam durchgestanden, und das bleibt! Herzlichen Gruß zurück. 🙂

  2. Lieber Rainer,

    Vielen Dank für Deinen Beitrag und die Kritik.

    Allerdings möchte ich mal ein paar grundsätzliche Dinge klarstellen.

    Als Versammlungsleiter bin ich nun mal verpflichtet, die Versammlung zu eröffnen und diese auch zu beenden. Dazu gehört nunmal, dass ich dann auch „rede“ und dass ich auch nach außen zeige, wofür ich demonstriere.

    Wir leben aktuell in einer Situation, die Du sehe gut beschrieben hast und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Menschen dazu zu bringen, dass sie sich mit den Problemen beschäftigen und für das was falsch läuft, Lösungen zu finden. Gemeinsam. Dazu gehört, dass man einen Diskurs über entsprechende Dinge führt und die Mitmenschen aufklärt über das was falsch läuft.

    In den Medien ist leider nichts von einem echten Diskurs über die Sinnhaftigkeit der politischen Entacheidungen zu entnehmen, lediglich bruchstückhaft kommen einige Skandale ans Tageslicht, z.B. wenn 500 & 4000 Terrabyte an kinderpornografischem Material, zum Teil mit „Snuff“-Anteilen (Töten von Menschen, vornehmlich Kindern).

    Wir haben Sexualopfer, deren Täter, eindeutiger Datenlage dafür nicht belangt werden und den Schutz des Staates genießen, weil man ihnen Sonderrechte anerkannt hat. In Siegen.

    Wir haben Politiker, die die Plünderung unseres Sozialsystems anleiern (Scholz -> CumEx, Spahn/Lauterbach -> Corona, Baerbock/Habeck -> den Russen sanktionieren und die Umwelt retten und jetzt eben auch dei Frieden mit Waffengewalt durchsetzen).

    Dazwischen hat man zugelassen, dass Impfstoffe in die Menschen gebracht wird, von dem weder klar ist, dass dieser tatsächlich vor einen gedanklichen Konstrukt schützt, noch ob es langfristige Auswirkungen, z.B. auf Weitergabe der veränderten Genesequenzen oder gar die Fruchtbarkeit der Menschen, hat.

    Unbedenklich ist vieles nicht mehr, dazu gehört auch der massive Ausbau elektromagnetischer Funkwellen (Mobilfunk, 2G, 3G, 4G, 5G). 6G soll übrigens bereits ohne Bildschirm funktionieren und Nanobots werden bereits seit 2018 in der Schweiz zur Operation an Augen eingesetzt. Ein toller Fortschritt eigentlich, wenn man bedenkt, was man damit alles heilen könnte…

    Aktuell sinkt die Geburtenrate, wir haben keinen Überblick bei den Nebenwirkungen der Impfungen oder auch den C-spezifischen Maßnahmen (Isolation, Plastikmasken, Plastil-Tests mit hochtoxischen aber nicht deklarierten Substanzen, die in Kindeshand gelangen und im Hausmüll landen.

    Wir haben ein IfSG dass die Grundlagen schafft für sog. (Achtung: Schwurbel) „Shedding“ (§21 IfSg) – aber die Hauptaufgabe, dem Verbreiten z.B. des C-Virus und der Sicherstellung der med. Versorgung seit 2,5 Jahren nicht erfüllt.

    Mein Ziel ist es, den Diskurs zu schaffen. Putin und Selensky hatten sich bereits auf „Frieden“ geeinigt, aber ohne Krieg macht Waffenindustrie eben keinen Umsatz.

    Die aus dem Kriegsgebiet flüchtenden bekommen unseren Schutz, was ich übrigens sehr gut und richtig finde, wenngleich auch hier ein Mittelmaß an Belastung und vor allem Ausgleich der Dadurch entstehenden Lasten natürlich auch mal besprochen werden müssten.

    Allein im Siegerland kostete 1x alle SiWis durchtesten 3,5 Millionen Euro und sorgte für ca 3,5t Plastikmüll mit hochtoxischen Substanzen.

    Ein Panzer, mit einer durchschnittlichen Standzeit im Gefecht von 30 Minuten der 70-100 Millionen Euro pro Stück kostet, oder eine Rakete de HiMars für 450.000 Euro. Wer bezahlt das? Etwa die, die ihre Millionen aus Maskendeals, ihre Milliarden Pharmadeals oder Bankencrashs verdient haben?

    Nein, es sind die, die jetzt unter den Folgen der inkompetenten Gesundheits-, Wirtschafts- und Energiepolitik zu leiden haben und nicht die, die das Geld dazu hätten.

    Genau das will ich gerne ändern. Am einfachsten ist es, diese Geldverschwendung in Form von Kriegen gar nicht erst entstehen zu lassen. Putin hatte auch später noch Gesprächsbereitsschaft signalisiert und genau da setze ich auch an. Dennoch heißt es nicht, dass ich „Pro Putin“ alles von ihm gut finde. Menschen zu töten ist immer der falsche Weg. Genau wie Selensky aber selbst auch schon – sogar mit Atomwaffen – einforderte. Allein aus diesem Grunde sollte man – meiner Meinung nach – keinerlei Waffen entsenden.

    Die Nato zeigt sich nunmal sehr als treibende Partei im Krieg und genau da will ich nicht mitmachen.

    Es gibt also, wie Du siehst, sehr viele Dinge, die offensichtlich falsch laufen und aus meiner Sicht – zumindest von einigen wenigen – bewusst ein- und durchgeführt werden.

    Es zeigt sich bereits, dass die Folgen allein der Impfung, insbesondere deren Dauertherapie, verheerende Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen hat, incl. Todesfolge.

    Also erlaube ich mir dieses Verbrechen an der Menschheit weltweit als Genozid zu bezeichnen und die verantwortlichen dafür zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Incl. Verhaftung der dafür verantwortlichen Politiker.

    Zum Thema „Profile in Reichsfarben“: ich verwehre mich nicht dem Gespräch mit Menschen unterschiedlichster Ansichten wenngleich ich auch nicht die Meinungen Aller in den Chats für gut bzw. Richtig halte. Dennoch spreche ich mit diesem Menschen.

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Du die „Olli“-Demos so kritisierst, ich habe Dir bereits mehrfach angeboten, selbst die Demo zu organisieren oder einen Redebeitrag zu leisten. Bisher kam da nicht viel, also warum kommst Du nicht einfach am Montag, 18:00 dazu und sprichst mit mir über Deine Kritikpunkte, gern auch über das Mikrofon?

    Die Sache mit der Chemie um uns rum und die Zusammenhänge z.B. Aluminium und neurodegenerativen Erkrankungen kann ich Dir dann bei Gelegenheit gern auch mal erklären, vllt. Hast Du ja ne Idee, warum so viele Menschen mit z.B. eben diesem Aluminium stark belastet sind? Oder warum man das Getreide so manipuliert, dass es z.B. Aluminiumresistent wird?

    Warum brauchen wir denn überhaupt solche Getreidesorten und wieso ist der Boden mit Aluminium (auch in Dt.) belastet?

    Vom Deo kommt das sicher nicht.

    Und nochmal: es geht nicht nur um „Chemtrails“ sondern um Geoengeneering. So wäre das richtig. Die Chemtrails sind nur ein Kleiner Teil davon.

    Für alles gibt es Patente, genau wie auch für Covid, Aids etc… warum ist das so? Warum kippen wir weiterhin Unmengen an hochtoxischen Substanzen in unseren Müll? Plastik braucht mehrere 100 Jahre um wieder abgebaut zu sein. Die toxischen Substanzen lösen Krankheiten aus. Authusmus z.B. auch wieder durch Aluminium, aber wo kommt das her?

    Ein Schelm der dabei Böses denkt, aber lass uns doch einfach mal drüber reden? Das Problem mit denn 500/4000 TB PädophilenVideomaterial und viele andere Dinge sind noch gar nicht weiter vertieft worden und auch da werden wir Lösungen finden müssen. Auch da verlieren sich die Spuren in korrupten Politilerkreisen und auch da würde ich gern ein paar Verhaftungen vornehmen lassen.

    Aber alles zu seiner Zeit. Wichtig jetzt ist erst mal der Spalterei innerhalb derer zu begegnen, die wenigstens Teile dieser vielen „Verschwörungen“ verstanden haben und sich nicht schon innerhalb dieser Kreise zu zerfetzen.

    Jeder hat seinen Wissensstand und jeder darf seine Meinung haben.

    Also, Montag, 18:00 Apollotheater. Da kannst Du gern übernehmen, das Wort gehört Dir.

    • Hallo, »Olli«!

      Zunächst freut es mich, tatsächlich!, dass der Ton ein anderer geworden ist. Ich möchte an dieser Stelle nicht auf Vergangenes zurückgreifen, gleichwohl zeigt dein Kommentar, wie unterschiedlich, ja gegensätzlich wir denken und handeln.
      Anders als du möchte ich die Menschen zu überhaupt nichts bringen. Die Allermeisten von uns brachte die schiere Hilflosigkeit auf die Straße: Anfeindungen, soziale Isolation, Spießrutenlauf am Arbeitsplatz bis hin zum Jobverlust. Ich fand und finde es völlig daneben, solche Nöte vereinahmen oder instrumentalisieren zu wollen. Geo-Engineering, Nanobots, QAnon-Theorien und alles, was du oben sonst noch aufzählst, rücken die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen mit ihrem massiven sozialen Druck zur Impfung in ein schlechtes Licht und lassen die Teilnehmer wie Verblendete aussehen. Alles, was man damit erreicht, ist die Bestätigung ohnehin vorhandener Vorurteile und die Ablehnung seitens der tatsächlichen oder vermeintlichen Mehrheitsgesellschaft. Mich spricht das nicht an, und ich verwahre mich dagegen, mit solchen Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht zu werden. Schon allein deshalb ist die Teilnahme an den »›Olli‹-Demos«, wie du sie nennst, für mich komplett indikutabel.
      Deine Wortwahl offenbart das zweite Problem, das ich inzwischen mit den Siegener Montagsdemos habe: der Personenkult! Leider sind, wie oben beschrieben, die Siegener Demos zu reinen »›Olli‹-Demos« geworden. Für solche Eitelkeiten habe ich keine Zeit, deshalb möchte ich auch ganz bestimmt nicht »übernehmen«. Ich bin kein Anti-Olli, für den du mich offenbar hälst. Ich bin Rainer. Das reicht mir.
      Zum Schluß noch: Selbstverständlich ist es ein No-Go, Kontaktdaten herauszugeben. Ich würde das auch niemals machen, daher kann ich mich nur wundern, wenn jemand als E-Mail-Adresse »Gehtdich@nixan.de« angibt.

      Danke für deinen Kommentar und eine schöne Woche!

  3. Hallo zusammen, gerne möchte ich für Oli mal das Woer ergreifen. Ich habe große Hochachtung davor dass er so Kontinuierlich die Demo-Veranstaltung in Siegen anmeldet und auch begleitet. Ich weiß aus eigener Erfahrung dass dies sehr kräftezehrend ist und nicht ohne die Unterstützung weiterer Personen funktioniert. Allerdings ist die eigene Motivation hier selten das Ego welches befriedigt werden will (jeder von uns hat sicherlich genug zu tun und muss nicht jeden Montag demonstrieren geschweige denn sich vor eine Gruppe Menschen stellen und dort Dinge kund tun welche die meisten schon kennen).
    Ich habe aber auch erkannt dass es für viele wichtig ist ein Gesicht oder eine Stimme zu haben die für sie spricht, wenn auch nicht immer im Detail übereinstimmend aber doch im Großen und Ganzen. Dafür hier noch mal meinen Respekt und die bitte: kritikfähig bleiben ist keine Schande aber sich gegenseitig missdiskreditieren lässt nur dritte lachen.
    Sorry wegen eventueller Rechtschreibfehler da ich den Text diktiert habe. Ich denke die Zeiten sind hart genug dass wir unsere Energie nicht für so etwas verschwenden sollten und respektieren dass eine solche Demonstration friedlich und im Rahmen unserer demokratischen Möglichkeiten Umgesetzt wird. Dafür auch Respekt und Hochachtung an alle Teilnehmer denn heute ist es nicht selbstverständlich seine Meinung öffentlich mit Gesicht und Stimme kund zu tun. Repressalien gibt es genug und niemand macht dies um sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen außer es kommt aus einer politischen Ecke was aber oft ganz klar zu erkennen ist. Von daher noch mal: geht respektvoll miteinander um und steht zu eurer Meinung Und seid mutig genug diese auch öffentlich zu vertreten. Alles Gute und weiterhin viel Erfolg nach Siegen , jeden Montag 18:00 !

  4. Ich möchte zu 2 Punkten ihres Statements meine Meinung sagen:

    1. Seit einiger Zeit nehme ich an den Siegener Demonstrationen teil und erlebe, dass diese ein Zusammenkommen von Menschen aller sozialer Schichten und Altersgruppen sind und muss ihrer Behauptung, dass sich nur noch ein harter Kern von Querdenkern und Verschwörungstheoretikern trifft, vehement widersprechen. Bei diesen Spaziergängen ergeben sich immer wieder Gespräche mit intelligenten, selbstdenkenden Menschen verschiedenster Parteizugehörigkeit und unabhängig vom Impfstatus. Die beteiligten Menschen sind nicht mehr bereit, sich von korrupten Politikern und gekauften “Experten” diffamieren, beschimpfen, ausgrenzen und einsperren zu lassen. Bedauerlich ist nur, dass sich nicht mehr Leute anschließen und die schweigende Mehrheit die Maßnahmen über sich ergehen läßt, auch wenn sie sich am Stammtisch aufregt.

    2. Ihre Aussage als Theologe zur Performance ihrer Kirchengemeinde kann ich für meinen Ort nicht bestätigen. Die Kirche war zeitweise – auf politisches Geheiss – geschlossen und Gottesdienste nur noch online zu verfolgen. Auch anschließend war es nicht möglich, die Kirche unmaskiert zu betreten, gemeinsamer Gesang war ebenfalls untersagt. Seitdem habe ich die Kirche nicht mehr betreten. Ich hätte erwartet, dass die Institution Kirche insgesamt sich den staatlichen Maßnahmen widersetzt und ihren ureigensten Auftrag – nämlich Seelsorge – erfüllt. Christentum bedeutet, so habe ich es gelernt, gemeinschaftlich mit anderen Menschen zu reden, zu singen und zu beten und sich nicht zu ducken vor staatlicher Willkür und Machtausübung, auch wenn sie diesmal unter dem Mäntelchen der Fürsorge und dem Schutz der Bevölkerung propagiert wird. Ich bin sicher, dass Jesus keine Maske und keinen Impfnachweis verlangt hätte von denen, die zu ihm kamen. Die Forderung der Politik nach immer mehr Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und damit einhergehend die Tötung vieler Menschen entspricht auch nicht der christlichen Lehre und sollte von allen Vertretern der Kirche angeprangert werden.

  5. Guten Morgen,

    auch ich bin von Anfang an bei den Spaziergängen dabei, ob unangemeldet oder angemeldet. Ich bin Mensch, Mutterdie und inzwischen auch Oma und wehre mich dagegen von jemandem, der mich nicht kennt, als „Querdenker und Verschörungstheoretiker“ bezeichnet zu werden. Ich gehe weiterhin u.a. für eine freie Impfentscheidung und für ein Ende aller Maßnahmen, auf die Straße, für Demokratie und Frieden.
    Und Olli macht einfach das Angebot an „Alle“ mitzugeben hen und bietet jedem eine Plattform seine Meinung am Mikrofon oder auch ohne kundzutun. Änderungen oder Verbesserungsvorschläge, Ideen werden jederzeit angenommen. Wir sind halt viele Menschen, die auch unterschiedliche Vorstellungen haben, aber es gibt doch einen gemeinsamen Nenner, der uns zusammenhalten lassen sollte. Meiner Meinung nach ist das die einzige Chance. Gerade auch für unsere Kinder und Enkelkinder.Es geht hier um so viel.

    • Ich würde Ihnen das glauben, wenn ich nicht selbst erlebt hätte, dass die Demos zum Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker und Selbstdarsteller geworden sind. Die »›Olli‹-Demos« stehen eben nicht für ein »Angebot» und aufgeklärte Gesellschaftskritik, sondern befestigen eine fatale Parallelgesellschaft, eine »Misstrauensgemeinschaft» (Sven Reichardt), die den Bezug zur Realität verloren hat und sich von geheimen Machenschaften bedroht sieht. Darüber lohnt es sich auch gar nicht zu diskutieren, denn der Namensgeber und Spiritus rector der Siegener Kundgebungen selbst hat hier im Kommentarbereich zusammengefasst, worum es geht: Aufklärung »über das was falsch läuft.« Es geht also um Indoktrination, nicht um Emanzipation. Dass im Telegram-Kanal der »›Olli‹-Demos« eine für dieses Milieu typische Gegenidentifikation stattfindet ist der Beleg dafür: »Wenn ihr mich Verschwörungstheoretiker nennt, dann bin ich halt einer.« Dass eine »Olli«-Aktivistin nicht einmal davor zurückschreckt, Christentum und Verschwörungstheorien gleichzusetzen, zeigt das intellektuelle Niveau. Die für diesen Hinriss gegebenen Likes sprechen für sich.

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