Im Siegerland prangen neben dem von Volkmar Klein (CDU) die Konterfeis von Luiza Licina-Bode (SPD) und Henning Zoz (AfD). Selbstverständlich wollte ich von allen Drei wissen, wo ich als eigenständiger, selbst denkender Mensch bleibe. Herrn Klein (CDU) war ich keiner Antwort wert: no answer was the firm’s reply. Frau Licina-Bode (SPD) antwortete mir zwar, bat mich aber, sie damit nicht zu zitieren, da sich ihr Sinn, Zweck und Reichweite meiner Seite nicht erschließe. Als einziger war Henning Zoz (AfD) bereit, meine Frage zu beantworten und sich damit auch zitieren zu lassen.
Hier zunächst meine Frage an Frau Licina-Bode und Henning Zoz:
“Ihr Bild prangt überall, kein Zweifel: Sie kandidieren hier. Bei dieser Wahl treiben mich viele Fragen um, aber eine gewinnt immer mehr an Bedeutung, daher schreibe ich Ihnen heute. Ich werde, ungeachtet der Partei, der Kandidatin oder dem Kandidaten meine Erststimme geben, der allen Bürgern unseres Landes, gleich welcher Herkunft, welchen Impf- oder Familienstatus und gleich welcher Konfession oder Weltanschauung dieselben Rechte zuerkennt. Das Gleichheitsrecht ist für mich kein abstrakter Begriff, sondern ein unaufgebbares Grundrecht. Daher meine Frage: Wie stehen Sie dazu, und werden Sie sich dafür einsetzen, dass es in Deutschland keine Impfapartheit gibt?”
Es folgt die Antwort von Henning Zoz:
“Lieber Herr Beel,
ich müsste Ihnen ansich übel nehmen, dass Sie mir so eine Frage überhaupt stellen. (…)
Wir sind Menschen. Menschen beantworten Ihre Frage mit JA. Jetzt wissen Sie auch, warum ich m. E. völlig zu Recht behaupte, dass unsere Gesellschaft im Zusammenhang mit dem Corona-Überreaktionsirrsinn unmenschlich und grausam geworden ist. (…) Die Halbwertszeit der Unvorstellbarkeiten ist auf Stunden heruntergebrochen. Letzte Klage nebst Eilantrag letzte Woche Montag, nächste Klage nebst Eilantrag Heute.
Tatsächlich war und ist das auch so im Zusammenhang mit dem Klima-Irrsinn. Hier bleibt das nur besser versteckt. Auch Klimawandel leugnet niemand, nur anhalten werden wir auch den nicht. Am Ende dürfte man die These wagen: Ideologie lehnt Kompromissbereitschaft ab, Ideologie ist daher unmenschlich und kann sehr sehr grausam sein. Für ein Windrad können Sie jeden Baum fällen und für ein Elektro-Auto sämtliche Kinder in Afrika schuften lassen.”
Drei Kandidaten habe ich gefragt, aber nur eine Antwort habe ich zur Veröffentlichung bekommen. An dieser Stelle wollte ich aufhören, weil jeder sich dazu seine eigenen Gedanken machen muss. Letztlich erschien mir aber so ein Schluss allzu unfertig. Daher doch noch ein Schlußgedanke von mir:
Wer in die Politik geht, sollte nicht nur einen eigenen Standpunkt haben, sondern ihn auch vertreten wollen. Was nutzt die beste Absicht, wenn sie immer hinter anderen Überlegungen zurückbleiben muss? Man kann falsch liegen, man kann eine Minderheitenposition vertreten, aber immer nur auf Mehrheiten und den eigenen Platz in einer Partei oder Gesellschaft zu schielen, ist zu wenig für ein Mandat.
Ich empfinde die Stimmung bei uns derzeit als bedrückend und bedrohlich. Es geht nicht allein um Rechte, es geht auch um Werte, und es geht um Charakter. Ich wünsche mir keine uniforme, gesichtslose Gesellschaft. Ich wünsche mir eine streitbare Gesellschaft, mit Respekt vor der Meinung des anderen, auch wenn man dessen Einstellungen nicht teilt, vielleicht sogar verurteilt. Deshalb sollten wir jedem einen aufrechten Gang und ein gesundes Rückrat wünschen. Solidarität heißt nicht, andere zu vereinnahmen, sondern sich gegenseitig zu unterstützen. Eine Gesellschaft von Ja-Sagern ist eine Nicht-Gesellschaft, eine Gruppe von Leuten, die nicht mal mehr miteinander streiten können. Der eine ist dem anderen völlig egal.