Gender, Islam, Umwelt. Wer sich über die Politpredigten des großen Vorsitzenden Bedford-Strohm und anderer Top-Beamter der EKD wundert, sollte sich klarmachen, dass die amtsevangelische Kirche nicht per se links ist; sie ist einfach beliebig. Nicht von ungefähr war sie in der jüngeren Geschichte extrem rechts.
Das Problem ist, dass sich Leute mit naiven und einseitigen Ansichten genauso auf den unbestimmten Glauben berufen können wie andere, die sich mit Bedacht und abwägend äußern. Was amtsevangelischer Glaube ist, steht immer wieder neu zur Debatte, denn Bekenntnisse sind nicht bindend und die Theologie dreht sich um sich selber. Wofür die Kirche steht, bleibt ungewiss und für Neubestimmungen offen.
Die jeweils tonangebende Mehrheit in den Leitungsgremien macht ihr politisch-religiöses Ding, und die Amtsträger vor Ort machen bereitwillig mit. Die Kirchensteuer hält den Debattierclub zusammen und sichert den gesellschaftlichen Einfluss.
Kein Wunder, dass der Charakter der amtsevangelischen Kirche als sprunghaft und beliebig wahrgenommen wird, er ist es auch.