Energieproteste, ich würde sie anführen

September 24th, 2022

Wäre ich Bürgermeister, dann würde ich jetzt zu Energieprotesten aufrufen. Die Kritik an der Regierungspolitik und der Protest dagegen muss von den Kommunen, von den Bürgermeistern kommen. Diese kennen sich aus und sehen, was direkt vor ihren Augen abläuft. Sie tragen konkrete Verantwortung und müssen mit den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der gegenwärtigen Krise unmittelbar klar kommen. Aus diesem Gründen haben sie ein großes Interesse daran, dass die völlig berechtigten Demonstrationen in Stadt und Land nicht von Schwärmern und Sektierern angeführt werden.

Ich würde es privat machen, nicht als Amtsinhaber, um meine Neutralitätspflicht nicht zu verletzten. Aber ich würde es als der Mensch machen, dem die Leute vertrauen und dem sie zuhören. Glaubwürdigkeit ist in Krisenzeiten das höchste Pfand und Gut.

Neutralität ist ohnehin geboten, denn die Politik verharrt schon viel zu lange im Lagerdenken und hat dadurch das schon vorher bestehende Gegeneinander gesellschaftlicher Kräfte und Gruppen weiter verstärkt. Die Parteien sind aber nicht da, um Risse zu vertiefen und sich gegenseitig zu blockieren, sondern sie müssen Lösungen anbieten. Die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft ist ein Übel, das schon mit den überzogenen Corona-Maßnahmen begann.

Wenn jetzt zu den ideologischen Polarisierungen auch noch ein steiles Wohlstandsgefälle kommt, droht unsere Gesellschaft vollends auseinanderzubrechen. Das muss den Parteien mit allem Nachdruck bewusst gemacht werden, und deshalb würde ich als Bürgermeister die Energieproteste anführen.

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